Jedes Energiemanagement ist nur so gut wie seine Datenbasis – diese Weisheit deutet auf eine Schwachstelle vieler EDM-Systeme hin: Die korrekte Erfassung der Verbrauchsdaten (Strom, Gas, Wasser, Wärme) ist vielfach die Achillesferse. Natürlich sollte die Erfassung von Zählerwerten nicht nur zuverlässig, sondern auch einfach erfolgen.
In Rahmen der Initiative sustainKMU haben die Universität Siegen und die ASEW den deutschen Markt für Energiemanagementsoftware untersucht (»Marktstudie Energiemanagementsysteme«). Betrachtet wurden insgesamt 78 Programme. Zusätzlich erhielten alle Anbieter einen Fragebogen, den 39 beantwortet haben. Diese Ergebnisse flossen mit in die Analyse ein.
Dabei zeigt sich, dass das Angebot bisweilen recht heterogen ist – mit Blick auf u.a. den Funktionsumfang, konkrete Anwendergruppe, die ISO 500001-Konformität bis hin zum Preis und nicht zuletzt Datenschutzaspekten wie etwa dem geografische Speicherort der Daten. Als eine wichtige Erkenntnis konstatieren die Autoren, dass „mit einer ´einfachen´ digitalen Software [Unternehmen] jedoch dabei unterstützt werden [können] Einsparpotentiale zu erkennen, Hemmnisse abzubauen und durch ein EnMS die Energieeffizienz zu steigern“.
Der unzureichende Überblick über Energieverbrauch und Effizienzmaßnahmen wird als eines der größten Hemmnisse ausgemacht. Weiter spiele bei der Entscheidung für eine Energiemanagementsoftware eine große Rolle, wie leicht sie sich in die bestehende digitale Infrastruktur des Unternehmens einbinden lasse. Gerade für Energieauditoren sei besonders wichtig, dass Messwerte mit mobilen Endgeräten (z.B. Smartphones, Tablets) eingelesen werden können. Zwar geben 92% der Antwortenden an, dass dieser Schritt möglich wäre, jedoch würden „Energieberater die Erfahrung [machen], dass genau diese Eigenschaft sehr hilfreich wäre und auf dem Markt noch nicht verbreitet ist“.
Wie genau Zählerstände erfasst werden, ist aus den Studienergebnissen nicht zu erfahren. Dabei ist mobile Erfassung nicht gleiche mobile Erfassung: Diese reicht von Eintippen von Daten über die Tastatur eines Laptops über die Eingabe von Werten in Tablets und Smartphones bis hin zu einer automatisierten Erhebung mittels Datenloggern oder eben der von pixolus entwickelten Zählerstand-Scanfunktion pixometer.
Gesetzlich sind vorwiegend größere Unternehmen zu Energieaudits nach DIN EN 16247-1 verpflichtet. Alternativ können diese den Weg der Einführung eines Energiemanagement-systems (EnMS) gehen. Es ist davon auszugehen, dass auch in kleineren Unternehmen Energie-einsparpotentiale sehr hoch sind. Gleiches gilt für kommunale Betriebe und Liegenschaften. Nach einer aktuellen Meldung der EnergieAgentur NRW verfügen Städte und Gemeinden in Deutschland über rd. 175.000 Nichtwohngebäude (z.B. kommunale Verwaltungsgebäude, Schulen, Sportstätten oder Kitas). Die Wärme- und Stromversorgung dieser Liegenschaften kostet jedes Jahr ca. vier Milliarden Euro. Nicht nur die Kämmerer der Gemeinden, sondern auch das Klima profitieren von den hier umgesetzten Energieeinsparungen.
So bieten mittlerweile auch Versorger wie die EnBW AG mit KEM – Kommunales Energiemanagement auf kommunale Bedarfe zugeschnittene Lösungen. In einem gemeinsamen Projekt hat pixolus den Prozess der Datenerfassung neu aufgestellt: Mehr zu den Funktion und Vorteile schildern wir in unserem Blog: Die neue Scan2KEM-App. (OKa, SKr)
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