„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!“ Ähnlich klingt die Erkenntnis, die Hans-Joachim Reck als Geschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) auf der Konferenz „Digitalisierung der Energiewirtschaft: Konkrete Geschäftsmodelle für Stadtwerke“ artikulierte: „Wünsche und Ansprüche ändern sich. Die Kunden verlangen nach umfassenderen Informationen, flexiblen und raschen Anpassungen ihrer Tarife, vergleichen Angebote online und wechseln im Zweifel den Versorger.“ Der VKU vertritt über 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Reck weiter: „Stadtwerke müssen ihre Kunden in einem zunehmend fragmentierten Markt, in den mehr und mehr branchenfremde Akteure eintreten, erfolgreich an sich binden.“
Die Zeiten der gesetzlichen Kundenbindung sind lange vorbei und auch Stadtwerke müssen sich anpassen. Kunden von Stadtwerken sind heute informierter und souveräner geworden und haben andere Ansprüche: „Die Kunden verlangen nach umfassenderen Informationen, flexiblen und raschen Anpassungen ihrer Tarife, vergleichen Angebote online und wechseln im Zweifel den Versorger.“
Was die Kommunikation und die Nutzung moderner Hilfsmittel anbetrifft, hinken viele Stadtwerke noch hinterher. Auf Fachmessen und Kongressen äußern Stadtwerke-Vertreter fast einheitlich die Absicht, Schritte in Richtung Digitalisierung und Apps zu unternehmen. Damit sollen Prozesse optimiert, Kosten gesenkt und zugleich Kunden gewonnen UND gebunden werden.
Zu einem Machtfaktor wird nach Ansicht von Hans-Joachim Reck zunehmend die Frage, wer künftig „Herrscher“ der Daten ist: „Verbrauchsdaten werden zum Wert an sich. Daran sind zunehmend auch andere Akteure insbesondere aus der IT-Welt interessiert. Die Stadtwerke haben hier mächtige Konkurrenten.“ Der VKU empfiehlt daher Stadtwerken, aktiv die Chancen einer Digitalisierung anzugehen und Kunden etwa Smart Home-Lösungen oder entsprechende Apps (z.B. inklusive Kundenselbstablesung zur Erfassung und Übermittlung von Zählerständen) anzubieten. (sk/ok)
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